Wir freuen uns, Sie im April 2024 zu unserem ersten „DVWG-Summit“ begrüßen zu dürfen - einem innovativen und wissenschaftlich ausgerichteten Format der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e. V. (DVWG). Wir setzen mit diesem neuen Format einen Meilenstein in unserer Mission, den Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Wissenschaft zu fördern.

Der Titel der Veranstaltung lautet: Reallabore: Von der Forschung in den Alltag.

Reallabore fungieren als Treiber für die digitale und nachhaltige Transformation, indem sie innovative Technologien und Lösungen, die noch nicht weitläufig zugelassen sind, schnell und sicher in den Alltag integrieren. Gleichzeitig dienen sie als wegweisende Modelle für die zukünftige Regulierung von Innovationen, um sicherzustellen, dass sie allen Beteiligten zugutekommen. Erfolgreiche Beispiele aus der Erprobung von autonomen und vernetzten Verkehrsmitteln, künstlicher Intelligenz und nachhaltigen Quartierslösungen verdeutlichen die vielfältigen Potenziale von Reallaboren, die wir im Rahmen des DVWG-Summits 2024 näher beleuchten werden.

Rückblick

Der erste DVWG Summit zum Thema "Reallabore: Von der Forschung in den Alltag" fand am 16. und 17. April 2024 in der Historischen Stadthalle Wuppertal statt. Auf diesem brachte die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V. (DVWG) eine Vielzahl von Expert:innen und Praktiker:innen aus den Bereichen Verkehrs- und Mobilitätswissenschaft zusammen, um die entscheidende Rolle von Reallaboren bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen für die Verkehrsherausforderungen der Zukunft zu diskutieren.

Prof. Dr. Jan Ninnemann, Präsident der DVWG, eröffnete den Kongress mit einer Eröffnungsrede und betonte die Bedeutung des neuen Summits als Plattform für den interdisziplinären Austausch und die Förderung von Innovationen im Bereich der Verkehrs- und Mobilitätsforschung.

Der erste Tag umfasste eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Ninnemann. Anja Bierwirth (Wuppertal Institut), Dr. Jan-Hendrik Kamlage (Ruhr-Universität Bochum), Marco Kellhammer (Technische Universität München) und Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal Prof. Dr. Uwe Schneidewind diskutierten über die Bedeutung von Reallaboren und deren Umsetzung. Die Diskussion beleuchtete die Herausforderungen bei der Implementierung von Reallaboren und betonte die Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung und Innovation. Im Fokus standen die Herausforderungen und Chancen von Reallaboren, insbesondere in städtischen Gebieten sowie die bedeutende Rolle von Bürgerbeteiligung und interdisziplinärer Zusammenarbeit bei der Entwicklung nachhaltiger Verkehrslösungen.

Nach einem inspirierenden ersten Tag versammelten sich die Teilnehmer:innen zur Orange Night, wo sie die Diskussionen des Tages fortsetzen und neue Kontakte knüpfen konnten.

Der zweite Tag begann mit einem Warm-Up durch Dr. Kerstin Rosenberger (DVWG e. V.) und Prof. Dr. Jan Ninnemann und einer Reihe von Pitches, welche aus einem Call for Speakers hervorgingen. Forscher:innen präsentierten innovative Reallabore und Ideen im Bereich der Verkehrs- und Mobilitätsforschung. Die Themen reichten von autonom fahrenden Transportrobotern über intelligente Detektionstechnologien bis hin zu innovativen Mobilitätskonzepten mit unbemannten Luftfahrtsystemen. Diese Projekte verdeutlichten die Vielseitigkeit von Reallaboren und ihre Fähigkeit, lokal relevante Lösungen zu identifizieren und umzusetzen. Vortragende und Inhalte der Pitches:

  • Liss Böckler: "Der ländliche Raum als Reallabor für autonom fahrende Transportroboter"
  • Dr. Fabian Ponte de Müller: "VIDETEC-2 - Erhöhte Verkehrssicherheit mittels Intelligenter Detektionstechnologien"
  • Prof. Dr. Jochen Eckart, Dr. Kubatbek Muktarbek uulu: "Cycling Living Lab Bischkek - Reallabore im zentralasiatischen Kontext"
  • Melis Günay: "Mobilität im Brennglas Aushandlungen um das Reallabor „Neue Nähen“ im Leipziger Osten"
  • Fabia Scharf: "Reallabore als Inkubator für transformative Mobilitätsveränderungsprozesse"
  • Dr. Kristin Wendt: "Innovative Air Mobility – Erprobung neuer Mobilitätskonzepte unter Einbindung von unbemannten Luftfahrtsystemen"
  • Dr. Eftychios Papapanagiotou: "MORE - Mobilität der Zukunft erfahrbar machen"
  • Franca Hollmann: "Einsatz von Stadt-Terrassen auf Pkw-Stellplätzen"

Des Weiteren wurden verschiedene Evaluationsmethoden und deren Bedeutung für Reallabore in zwei Didactic Bytes von Margarete Aumann (Technische Universität München) und Dr. Franziska Sörgel (Karlsruher Institut für Technologie) diskutiert. Die Redebeiträge konzentrierten sich auf die Evaluierung von Reallaboren und partizipativen Forschungsformaten. In beiden Fällen wurde betont, dass es wichtig ist, neue Methoden und Formate auszuprobieren und zu evaluieren, um ihre Wirksamkeit zu verstehen und zu verbessern. Dabei wurden verschiedene Ansätze diskutiert, wie beispielsweise die Einbindung verschiedener Stakeholder und die Nutzung von Bürgerwissenschaften (Citizen Science). Die Referentinnen teilten auch Erkenntnisse und Herausforderungen aus ihren eigenen Projekten, wie der Versuch, eine repräsentative Teilnahme sicherzustellen und die Auswirkungen auf Wissen, Haltung und Handeln der Beteiligten zu messen. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Skalierung von Evaluierungsmethoden wichtig sei, um die Ergebnisse auf größere Maßstäbe zu übertragen.

Nach den Didactic Bytes folgte ein Experten-Dialog mit Heinrich Strößenreuther (Agentur für clevere Städte) und Detlef Schumann (Bridging ITGmbH). Die beiden Experten diskutierten über die besten Ansätze zur Bewertung der Effektivität und Effizienz von Reallaborprojekten sowie über Möglichkeiten zur Skalierung erfolgreicher Pilotprojekte. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Diskussion über die Skalierung von Reallaboren und den Herausforderungen, die damit verbunden sind. Die Diskussion konzentrierte sich darauf, wie Reallabore besser an die Vielfalt der realen Welt angepasst werden können und wie die Bedürfnisse der Nutzer:innen stärker berücksichtigt werden können.

Am Nachmittag wurden dann weitere Best-Practice-Präsentationen gehalten – wieder Pitches aus dem Call for Speaker. Diese Beispiele zeigten eindrucksvoll die Vielfalt und das Potenzial von Reallaboren als Instrumente für die Entwicklung nachhaltiger Verkehrslösungen und die Förderung gesellschaftlichen Wandels.

Zu den Pitches am Nachmittag gehörten:

  • Dr. Andrea Lucia Hauslbauer: „Erforschung der Integration autonomer Fahrzeuge im städtischen On-Demand-Verkehr im Projekt KIRA“
  • Lucas Schuhmacher: „#transmove - KI gestützte Mobilitätsprognose“
  • Michael Böttger: „KI und Daten als Schlüssel für intermodale Mobilität Das DAKIMO-Projekt“
  • Ann-Sophie Voss: „KIRA – KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre“
  • Dr. Uta Burghard: „ewayBW - Feldversuch elektrischer Oberleitungs-Lkw in Baden-Württemberg“

Der erste DVWG Summit zum Thema "Reallabore: Von der Forschung in den Alltag" war ein voller Erfolg und eine inspirierende Plattform für den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die Diskussionen, Präsentationen und Networking-Möglichkeiten haben gezeigt, dass Reallabore eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Verkehrslösungen spielen können und dass ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam weiter im Rahmen ähnlicher Formate zu begleiten, den Austausch in diesem Bereich zu fördern und um Personenkreise zu erweitern, um somit die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten.

In Kürze werden auch die Videos zu den Vorträgen / Diskussionen auf unserem DVWG-YouTube-Kanal verfügbar sein.

Der nächste DVWG Summit findet vom 5. - 6. Mai 2025 in der Historischen Stadthalle Wuppertal statt. Save the Date!

 

Wir freuen uns, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, unsere Veranstaltung zu evaluieren.

Programm am 16. April

17:30

Begrüßung
Prof. Dr. Jan Ninnemann | Präsident Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V.

17:45

Podiumsdiskussion
Moderation Prof. Dr. Jan Ninnemann

Anja Bierwirth | Wuppertal Institut
Dr.Jan-Hendrik Kamlage | Ruhr-Universität Bochum
Marco Kellhammer | Technische Universität München
Prof. Dr. Uwe Schneidewind | Oberbürgermeister Stadt Wuppertal

18:45

Speakers-Corner

19:00

Orange Night
Welcome mit Abendessen und Getränken zum Auftakt des DVWG-Summit

Programm am 17. April

09:00

Warm-Up

09:05

Pitches des Call for Speakers
Moderation: Dr.-Ing. Kerstin Rosenberger

10:00

Speakers Corner

10:20

Netzwerkpause

10:45

Didactic Byte1
Moderation: Stefan Tritschler

Methodik der Evaluierung
Simone Margarete Aumann | Technische Universität München

Wirkungsmessung partizipativer Formate (als Intervention in Reallaboren) – Vorstellung einer anwendungsbezogenen Matrix
Franziska Sörgel | Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)

11:15

Experten-Dialog
Moderation: Stefan Tritschler

Detlef Schumann | BridgingIT GmbH
Heinrich Strößenreuther | Agentur für clevere Städte UG

12:00

Mittagessen

12:45

Pitches des Call for Speakers
Moderation: Dr.-Ing. Kerstin Rosenberger

13:20

Speakers Corner

13:45

Pecha Kucha
Moderation: Dr.-Ing. Martin Kagerbauer

Best Praxis Kiezblöcke Berlin
Dr. Dirk von Schneidemesser | Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS)

Best Praxis Radverkehr
Christoph Kollert | NUDAFA-Reallabor für interkommunale Radverkehrsplanung

Best Praxis Digitalisierung mit AV
Dr. Felix Zwick | MOIA GmbH

14:30

Fishbowl
Moderation: Dr.-Ing. Martin Kagerbauer
Referent:innen vom Pecha Kucha 2 weitere, leerer Stühle für Sie zum mitdiskutieren

15:15

Ende der Veranstaltung

 

1Wissen kompakt mit 8 Folien in 8 Minuten

Pitches des Call for Speaker

09:05

Pitches des Call for Speaker Block I

 

Liss Böckler
Der ländliche Raum als Reallabor für autonom fahrende Transportroboter

 

Dr. Fabian Ponte de Müller
VIDETEC-2 - Erhöhte Verkehrssicherheit mittels Intelligenter Detektionstechnologien

 

Prof. Dr. Jochen Eckart, Dr. Kubatbek Muktarbek uulu
Cycling Living Lab Bischkek - Reallabore im zentralasiatischen Kontext

 

Melis Günay
Mobilität im Brennglas Aushandlungen um das Reallabor „Neue Nähen“ im Leipziger Osten

 

Fabia Scharf
Reallabore als Inkubator für transformative Mobilitätsveränderungsprozesse

 

Dr. Kristin Wendt
Innovative Air Mobility – Erprobung neuer Mobilitätskonzepte unter Einbindung von unbemannten Luftfahrtsystemen

 

Dr. Eftychios Papapanagiotou
MORE - Mobilität der Zukunft erfahrbar machen

 

Prof. Dr. Iris Mühlenbruch
Einsatz von Stadt-Terrassen auf Pkw-Stellplätzen

 

Maike Puhe
Umparken - Ein Realexperiment aus dem Bereich Parken

10:00

Speakers Corner


12:45

Pitches des Call for Speaker Block II

 

Dr. Andrea Lucia Hauslbauer
Erforschung der Integration autonomer Fahrzeuge im städtischen On-Demand-Verkehr im Projekt KIRA

 

Lucas Schuhmacher
 #transmove - KI gestützte Mobilitätsprognose

 

Michael Böttger
KI und Daten als Schlüssel für intermodale Mobilität Das DAKIMO-Projekt

 

Ann-Sophie Voss
KIRA – KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre

 

Dr. Uta Burghard
ewayBW - Feldversuch elektrischer Oberleitungs-Lkw in Baden-Württemberg

 

Charlotte Wagner
REALIST - Reallabor zur beschleunigten Elektrifizierung des urbanen Logistikverkehrs in Stuttgart

13:15

Speakers Corner

Präsentationen

Unsere Speaker:innen

Unserer Speaker:innen

Konzeption

Der „DVWG-Summit“ 2024 bietet ein vielfältiges und interaktives Programm sowie wertvolle Gelegenheiten für circa 120 Verkehrsexpert:innen und junge Talente. Die DVWG hat sich zum Ziel gesetzt, Podien paritätisch zu besetzen. Leider gelingt es uns nicht immer, dies zu realisieren.

Am ersten Tag erwartet Sie im Rahmen des Auftaktes eine Expert:innen-Keynote, gefolgt von lebhaften Podiumsdiskussionen. In „Inselecken“ im Barcamp-Stil können Teilnehmer:innen die Gelegenheit nutzen, ihre eigenen Ziele für den Summit zu formulieren.

Der zweite Tag des Summits beginnt mit Pitches von Speaker:innen aus unserem Call for Speaker, gefolgt von einem Expert:innen-Dialog mit renommierten Persönlichkeiten der Branche. Im Anschluss werden drei Best-Practice-Projekte im prägnanten Pecha-Kucha-Format präsentiert. Die Referent:innen nehmen im Nachgang am Fishbowl-Format teil, bei dem sie zusammen mit den Teilnehmenden eine offene Diskussion führen. Ein Didactic Byte folgt und vermittelt Methodik zur Erhebung und Evaluierung von Daten. Abgeschlossen wird der Tag mit einer Diskussion zur Zusammenarbeit in Europa.