Dieser wissenschaftliche Nachwuchspreis trägt den Namen des langjährigen und verdienstvollen Mitgliedes unserer Gesellschaft, Herrn Henry Lampke (1911 - 2008), der sich in besonderem Maße für die Förderung junger Hochschulabsolventen im Verkehrswesen engagierte. Seit 2003 konnte dieser Preis bereits an über 20 junge Verkehrswissenschaftler verliehen werden.
Der Preis wird für herausragende Diplom- oder Masterarbeiten in zwei Kategorien vergeben:
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Kategorie 1: Wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten
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Kategorie 2: Ingenieurtechnische Arbeiten
Jede Kategorie ist mit einem Preisgeld von 500,- € dotiert.
Die Arbeiten, die auf Grundlage einer öffentlichen Ausschreibung der DVWG eingereicht werden können, müssen den Anspruch erfüllen, einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Verkehrswesens in Theorie oder Praxis unter Berücksichtigung der Prinzipien der Nachhaltigkeit zu leisten. Eingereicht werden können alle wissenschaftlichen Arbeiten von Hochschulabsolventen der zurückliegenden zwei Jahre, die noch nicht an einem Wettbewerb erfolgreich teilgenommen haben.
Allen Preisträgern wird die Gelegenheit gegeben, ihre prämierten Arbeiten im Rahmen des Verkehrswissenschaftlichen Zukunftsforums des Jungen Forums vorzustellen bzw. im ISSN-basierten „Journal für Mobilität und Verkehr“ in einem Fachbeitrag zu publizieren.
Unsere Preisträger:innen 2022
Auch dieses Jahr haben wir wieder einige tolle Bewerbungen erhalten und in der Jury-Sitzung lange über die spannenden Inhalte diskutiert. Im Ergebnis geht der Preis auch dieses Jahr wieder an zwei tolle Nachwuchswissenschaftler für zwei herausragende Masterarbeiten.
Dies ist zum einen die Masterarbeit von Eva Maria Zimmermann, die an der TU Berlin Szenarien zur langfristigen Rolle von alternativen Antrieben im deutschen Schienennetz entwickelte. Ausgangsbasis Ihrer Arbeit ist, dass vor dem Ziel der Dekarbonsierung bis 2050 alternative Antriebe im Schienennetz immer wichtiger werden. Sie entwickelte ein Entscheidungsmodell mit unterschiedlichen Szenarien zum Marktpotential der Antriebsalternativen, mit dem Ziel, deutschlandweite Potentiale und Forschungsschwerpunkte erkennbar zu machen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die Vielzahl der untersuchten Szenarien sowie die Modularität des Modells, was zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für weitere Forschung liefert.
In dem Gutachten der Arbeit heißt es: „die Arbeit zeichnet sich durch exzellente inhaltliche und wissenschaftliche Qualität aus […] und ist zur Annäherung der Frage, wie sich die Struktur des Schienennetzes in Bezug auf die Fahrzeuge und der zu errichtenden Infrastruktur verändern könnte, ausgezeichnet geeignet.“
Unser zweiter Preisträger ist Herr Johannes Lindner. Er schrieb seine Masterarbeit an der Technischen Universität München zu dem Thema „Implementierung und Durchführung einer vernetzten Simulatorstudie zur validen Datenerhebung im urbanen Verkehrsraum“. In vernetzten Simulatorstudien werden komplexe Verkehrsszenarien mit mehreren Verkehrsteilnehmern untersucht. Herr Lindner untersuchte in seiner Masterarbeit die Begegnungen von automatisierten Fahrzeugen und Radfahrern, mit dem Ziel, die Herausforderungen des vollautomatisierten Fahrens besser zu erforschen. Hierfür nutze er unter anderem eine Applikation, die das Wahrnehmungsfeld des Radfahrers an unübersichtlichen Situationen mittels Kommunikationstechnologie erweitert. Herr Lindners Arbeit ist sehr innovativ und seine Untersuchungsmethodik der vernetzten Fahrsimulation zeichnet sich dabei durch die hohe Implementierungskomplexität aus.
In dem Gutachten der Arbeit heißt es: „Diese Abschlussarbeit zeichnet sich auf Grund der hohen ingenieurwissenschaftlichen Relevanz, der Implementierungs-Komplexität und der hervorragenden Umsetzung des Themas aus.“