DVWG-Pressemitteilung: Mehr Mut für einen nachhaltigen Tourismusverkehr. DVWG-Jahresverkehrskongress am 6. und 7. Juni 2013 in Kiel fordert verstärkte Kooperation zwischen Verkehr und Tourismus

Verkehrsdienstleistungen unterschiedlichster Art sind wichtiger Bestandteil der touristischen Leistungskette. Mit einem ansteigenden touristischen Markt steigt automatisch auch der tourismusinduzierte Verkehr. Was so nah beieinander liegt, sollte auch im Einklang einherschreiten. Wenn zwei verwandte Wirtschaftssektoren wie hier Verkehr und Tourismus aufeinander treffen, lassen sich doch größere Diskrepanzen feststellen als zunächst angenommen. Dies wurde auf dem diesjährigen Jahresverkehrskongress der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Andreas Kagermeier, Universität Trier, Freizeit- und Tourismusgeographie, deutlich.

Im Dialog standen renommierte Experten aus Verkehr und Tourismus mit dem Ziel, die Synergiepotentiale zu aktivieren und stärker zu interagieren. Die Mischung aus Verkehrswissenschaftlern und Verkehrspraktikern auf der einen Seite und Tourismuswissenschaftlern und Touristikern auf der anderen Seite brachte für beide Fachbereiche interessante wechselseitige Erkenntnisse. Teilnehmer und Referenten waren sich einig, dass Nachhaltigkeitsaspekte stärker in die interaktive Zusammenarbeit und Entwicklung von touristischer Mobilität berücksichtigt werden sollten. Verkehrsforscher Heiner Monheim betonte zudem das mangelnde Engagement der Kommunal- und Landespolitik. Eine generelle Umorientierung zu umweltfreundlicher Mobilität sei nur dann möglich, wenn die Politik gemeinsam mit der Verkehrs- und Tourismuswirtschaft die Mobilitätsangebote den Bedürfnissen der Bürger anpasst. Generell zeigte sich die Erkenntnis: "Wir müssen mehr miteinander reden!"

Die intensiven und von verkehrswissenschaftlicher Kompetenz bestimmten Diskussionen zu den Herausforderungen und Perspektiven für eine nachhaltige Allianz von Verkehr und Tourismus sollten im Jahr 2014 mit einem Fachforum fortgesetzt werden.