DVWG-Pressemitteilung: Strukturwandel in der Mobilität in vollem Gange

Am 10. und 11. Mai 2012 fand in Karlsruhe der Jahresverkehrskongress der DVWG in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum Thema "Strukturwandel – Strategien für die Mobilität 2030" statt. Anwesende Experten sahen wichtige Gründe für den gegenwärtigen Strukturbruch im Mobilitätsverhalten in der grundsätzlichen Einstellung zur Mobilität im Zusammenhang mit anderen begleitenden Entwicklungen wie Social Media, Mobilitätsangeboten wie Carsharing, Call-a-bike und Low-Cost-Carrier aber bspw. auch im zunehmenden Parkdruck, in Benzinpreis- und technischen Entwicklungen sowie europäischen Normungen.

Unter großer Aufmerksamkeit der ca. 140 Kongressteilnehmer verwies Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, zunächst auf die grundlegende Bedingung, dass eine generelle Umorientierung in Mobilität und Logistik nur dann möglich sein wird, wenn Verkehrspolitik und Verkehrsangebote bei den Bedürfnissen der Bürger ansetzen. Die Effekte und Auswirkungen des Peak-Oil werden in den kommenden zehn Jahren deutlicher als bisher zu spüren sein. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft müssen sich dem Strukturwandel gemeinsam stellen – auch die Automobilindustrie. Die Premiumprodukte von morgen heißen: klein und fein, effizient und irgendwann auch Zero-Emission.

Verkehrsinfrastrukturen sind aufgrund ihrer langen Lebenszyklen träge und die Generationen von morgen werden mit den Entscheidungen von heute leben müssen, so Prof. Dr.-Ing. Peter Vortisch vom Institut für Verkehrswesen am KIT und wissenschaftlicher Leiter des Kongresses. Der Verkehr wird weiter eine der Grundlagen der Gesellschaft und des internationalen Waren- und Güteraustausches bleiben und an Bedeutung zunehmen. Die Prozesse im Güterverkehr werden auch zukünftig wachstumsorientiert verlaufen, wenn auch in starker Abhängigkeit zur Konjunktur. Der Personenverkehr hingegen zeigt in seiner Gesamtheit keine Wachstumstendenzen. Hier ist ein struktureller Wandel im Gang. Die Telematik als Instrument der Verkehrsregulierung und -steuerung hat sich im Alltag durchgesetzt – mobile, stets abrufbare und präsente Informationsdienste mit geringen Übertragungskosten sind mittlerweile für jeden Verkehrsteilnehmer nutzbar. Darauf basierend werden weitere Mobilitätsangebote den Markt durchdringen.