DVWG-Pressemitteilung: "Verkehr in Metropolregionen – Mobilität im Umbruch", DVWG-Jahresverkehrskongress am 8. und 9. Mai 2014 in Bochum

Der Ballungsraum Rhein-Ruhr und der Tagungsort Bochum sind durch wirtschaftliche Umbrüche in besonderer Weise gekennzeichnet. Schwerindustrielle Vergangenheit, Wanderungsdynamik, Wiedergewinnung lebenswerter Stadträume, eine prekäre kommunale Finanzausstattung, überlastete Verkehrsnetze, globaler Klimaschutz sind einige der Themen, die die Verkehrssysteme herausfordern und neue Lösungen für Planung, Entwurf und Betrieb des Personen- und Güterverkehrs benötigen. Diese Problemstellungen standen im Fokus des zweitägigen durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Fachkongresses.

 

 

Das interdisziplinär zusammengesetzte Referentenfeld unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Iris Mühlenbruch (Hochschule Bochum), Univ.-Prof. Dr. Ing. Bert Leerkamp (Bergische Universität Wuppertal) und Univ.-Prof. Justin Geistefeldt (Ruhr-Universität Bochum) widmete sich aus unterschiedlicher fachspezifischer Sicht den genannten Kernthemen. Der Kongress war in drei Themenblöcke gegliedert, die sowohl regionale Besonderheiten, wie auch übertragbare Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für andere Metropolregionen Deutschlands aufzeigten.

Unter großer Aufmerksamkeit der ca. 100 Teilnehmer verwies Minister Michael Groschek (MBWSV NRW) auf die zwingende Notwendigkeit eines Umdenkens im Verkehrssektor von Metropolregionen. Dabei komme der verkehrsträgerübergreifenden Vernetzung eine besondere Bedeutung zu.

Im ersten Kongressblock wurden konkrete regionale Beispiele präsentiert, die gute Lösungsansätze für die schwierige kommunale Verkehrsplanung im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit darstellen. Dabei wurde u.a. die bessere Abstimmung und Vernetzung aller beteiligten Akteure des kommunalen Mobilitätsmanagements hervorgehoben und eine zunehmende Beteiligung Dritter/Privater als Lösungsstrategie diskutiert.

Der zweite Themenblock betrachtete die wachsende Bedeutung des Güterverkehrs und dessen  Perspektiven: Ausbau hochbelasteter Stromverteilungsnetze, Entwicklung der Elektromobilität, intelligente Netzintegration und Lademanagement. Nur die sinnvolle Verbindung von bestehenden Infrastrukturen mit neuen multimodalen Logistikmodellen kann tragfähige Lösungen hervorbringen, eine robuste Güterversorgung garantieren und den Klimaschutz gewährleisten. Auch auf die Entwicklung des Schienennetzes, in dem der Personen- und der Güterverkehr zunehmend um knappe Trassen konkurrieren, kommen neue Herausforderungen zu.

In den drei Fachreferaten des letzten Themenblockes wurden konkrete Möglichkeiten und deren Grenzen für die intelligente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur erörtert. Neue Technologien bei Lichtsignalsteuerungen, die Anwendung kooperativer Verkehrssysteme und die regionalen Erfahrungen mit Vollsperrungen von Autobahnen wurden als Wege für effektive Verkehrsmanagementstrategien vorgestellt.

Der Kongress hat das Thema "Verkehr in Metropolregionen – Mobilität im Umbruch" erfolgreich und verkehrsträgerübergreifend reflektiert und vermittelt, dass nachhaltige Verkehrspolitik nur basierend auf gut entwickelter regionaler Infrastruktur in Verbindung mit modernen Mobilitätskonzepten umgesetzt werden kann.