Die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG) hat die Finalist:innen für den Carl-Pirath-Preis 2025 bekannt gegeben. Am 1. Dezember in Berlin treten vier Nachwuchswissenschaftler:innen mit ihren wegweisenden Arbeiten an, die einen substanziellen Beitrag zur nachhaltigen Transformation des Verkehrswesens leisten.
Die unabhängige wissenschaftliche Fachjury – bestehend aus Prof. Dr. Natalia Kliewer, Prof. Dr. Martin Kagerbauer und Prof. Dr. Jan Ninnemann – hat in einem mehrstufigen Verfahren vier herausragende Kandidat:innen für das Finale ausgewählt: Franziska Henkel, Miriam Müller, Maximilian Pfertner und Lukas Ballo.
Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit
Der Carl-Pirath-Preis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen im deutschen Verkehrswesen. Die DVWG vergibt den Preis bereits seit 1983 in Würdigung von Professor Dr.-Ing. Carl Pirath, einem der Mitbegründer der Gesellschaft. Er richtet sich an Promovierende und Absolvent:innen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge und zeichnet Arbeiten aus, die sich durch ein hohes Maß an Innovationsgehalt und einen substanziellen Beitrag zur Weiterentwicklung des Verkehrswesens in Theorie und Praxis auszeichnen, stets orientiert an den Prinzipien nachhaltiger Verkehrsentwicklung.
Der Carl-Pirath-Preis ist mit 2.500 € dotiert und bietet den Finalist:innen zusätzlich die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse in einem Fachbeitrag im „Journal für Mobilität und Verkehr“ zu publizieren.
Die Finalist:innen und ihre visionären Forschungsansätze
Die vier nominierten Dissertationen spiegeln die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Mobilität wider:
Lukas Ballo stellt das innovative Konzept der „E-Bike City“ vor. Seine Dissertation zeigt auf, wie man mit einer Strategie der „kleinen Infrastruktur“ – insbesondere durch die intelligente Umverteilung bestehender Flächen für hochwertige Radinfrastruktur – grosse Herausforderungen der städtischen Mobilität lösen und ein leistungsfähiges, gerechtes und klimafreundliches Verkehrssystem schaffen kann.
Franziska Henkel befasst sich in ihrer Forschung mit dem wichtigen Thema der Mobilitätsgerechtigkeit. Sie entwickelte ein Verfahren zur Quantifizierung von Mobilitätsoptionen, um das Risiko mobilitätsbedingter sozialer Exklusion für vulnerable Gruppen wie Armutsgefährdete, Alleinerziehende oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen sichtbar zu machen und Planungen zielgruppenspezifisch zu optimieren.
Miriam Müller untersucht den notwendigen Paradigmenwechsel im Verkehr: den Weg von der autodominierten hin zur verkehrsgerechten Stadt des Umweltverbunds. Ihre Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Städte ambitionierte Verkehrsverlagerungsziele (Modal Shift) erreichen können, um einen raschen und umfassenden Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor zu leisten.
Maximilian Pfertner präsentiert mit seinem multimodalen und intermodalen Erreichbarkeitstool (EMMA) einen wichtigen Hebel für eine nachhaltigere Standortwahl. Die Forschung liefert einen Beitrag zur Vision des „autounabhängigen Arbeitsplatzstandorts“, indem sie Planer:innen und Entscheidungsträger:innen ein Instrument an die Hand gibt, das die Erreichbarkeit eines Standorts mit allen Verkehrsmitteln bewertet.
Preisverleihung am 1. Dezember
Die Finalist:innen werden ihre Arbeiten am 1. Dezember 2025 ab 15:00 Uhr im Rahmen der Shaping Mobility Awards im Rathaus Schöneberg in Berlin einem Fachpublikum und der Jury präsentieren. Melden Sie sich an und erleben Sie live, wenn der Carl-Pirath-Preis 2025 vergeben wird:
