Pressemitteilung: DVWG-Jahresverkehrskongress 2017

Klimaziele nur über massive Änderungen beim MIV zu erreichen

„Klimaziele 2050 – unerreichbar für den Verkehrssektor?“. Diese Frage diskutierten rund 80 Fachleute der Verkehrsbranche am 18./19. Mai 2017 in Braunschweig. Der zweitägige Kongress bildete das fachliche Kernstück der DVWG-Jahrestagung 2017. Thematisch fanden neben neuen organisatorischen Konzepten im Bereich der Stadtmobilität und des Fernverkehrs die technischen Entwicklungen für Transportmittel besondere Beachtung und damit verbunden die Frage, welche realen Möglichkeiten es gibt, Luftverkehr, Autoverkehr und Schienenverkehr in absehbarer Zeit umweltfreundlicher zu gestalten. Die Verkehrsexperten sehen die Entwicklung im MIV wegen seines überragenden Anteils am Modal Split als von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele an. Fortschritte bei Elektroautos und in der Batterietechnologie stimmen zuversichtlich.

Der wissenschaftliche Leiter des Jahresverkehrskongresses, Prof. Dr.-Ing. Thomas Siefer vom Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb der TU Braunschweig, fasste im Vorhandensein von Verlagerungspotentialen zum ÖV im Freizeit- und Einkaufsverkehr ohne Infrastrukturausbau, in der Erhöhung der Umweltfreundlichkeit des MIV durch zunehmende Digitalisierung der Informationsbeschaffung in Kombination mit der Elektromobilität und in der Gewinnung an Attraktivität und Akzeptanz des ÖV durch E-Busse wichtige Kernaussagen zusammen. Die DVWG wird sich in den kommenden Monaten intensiv mit der zentralen Frage der Erreichung der Klimaziele beschäftigen und mit einem Positionspapier in die politische Diskussion einbringen.

Begleitet wurde der Kongress von einer Poster-Session junger Verkehrswissenschaftler. Die Präsentation ausgewählter Arbeiten erfolgte durch die Autoren auf großformatigen Postern. Die Nachwuchsarbeiten wurden in den Konferenzpausen erläutert und mit großem Interesse aufgenommen.