
Rückblick Tag der Verkehrswissenschaft 2025
Lebenswerte ländliche Räume durch innovative Mobilität
Der 3. Tag der Verkehrswissenschaft widmet sich einem der Themen, welches oft außeracht gelassen wird: „Mobilität im ländlichen Raum“. Diese zentrale Herausforderung betrifft 36% der in Deutschland lebenden Bevölkerung, die auf 80% der Gesamtfläche in den ländlichen Regionen lebt. Die DVWG-Veranstaltung findet in der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin statt und bringt Wissenschaftler:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Praktiker:innen zusammen, um zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Die Mobilität der Menschen ist nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Faktor. Mobilität ermöglicht Teilhabe, ist ein Grundpfeiler der Demokratie und ein wesentlicher Bestandteil einer lebenswerten Gesellschaft. „Lebensqualität auf dem Land hängt maßgeblich von der Mobilität ab. Ohne gute Anbindungen an Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen und Gesundheitsversorgung droht die Abkopplung ganzer Regionen“, sagt Prof. Dr. Jan Ninnemann, Präsident der DVWG.
Ländliche Mobilität steht vor besonderen Herausforderungen: sinkende Einwohnerzahlen, lange Wege und oft unzureichend ausgebaute Infrastruktur. Diese Faktoren machen innovative Lösungen erforderlich, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden und gleichzeitig nachhaltig und ressourcenschonend sind.
„Der Tag der Verkehrswissenschaften bietet die Gelegenheit, sich gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die notwendigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Mobilitätswende auszutauschen,“ so Ministerin Petra Berg. „Für das Saarland als ländlich geprägte Region ist insbesondere die Schaffung gleicher Verhältnisse in Stadt und Land bei der Mobilität wichtig. Nur so schaffen wir es bei unserem Ziel, mehr Mobilität bei weniger Verkehr alle Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.“
Die Mobilität in ländlichen Regionen ist nicht nur eine praktische, sondern auch eine wissenschaftliche Fragestellung. „Die Verkehrsplanung der Zukunft in ländlichen Regionen muss Mobilitätsoptionen beinhalten, wie beispielsweise die Förderung von innovativen öffentlichen Verkehrsangeboten sowie den Ausbau von Radwegen“, betont Dr. Martin Kagerbauer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Auf dem Tag der Verkehrswissenschaft werden neue Erkenntnisse aus der Forschung vorgestellt, darunter Projekte wie Carsharing im ländlichen Raum, multimodale Verkehrskonzepte und Ansätze zur Stärkung des Schienenverkehrs. Diese innovativen Ansätze sollen dazu beitragen, dass Mobilität nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig gestaltet wird.
Das Programm bietet eine Vielzahl von Impulsen, Panels und Diskussionen:
- Politisches Panel: Entscheidungsträger:innen wie Ministerin Petra Berg (Saarland) und Rainer Genilke (Brandenburg) diskutieren über notwendige Rahmenbedingungen.
- Praxisbeispiele: Vertreter:innen von Verkehrsverbünden und regionalen Anbietern stellen nachhaltige Strategien vor.
- Wissenschaftliches Panel: Expert:innen aus Forschung und Planung präsentieren die neuesten Erkenntnisse zu Mobilitätskonzepten im ländlichen Raum.
- Young Speaker: Junge Wissenschaftler:innen zeigen innovative Ideen und Forschungsergebnisse.
Der Tag der Verkehrswissenschaft bietet eine Plattform, um den interdisziplinären Austausch zu fördern. „Ländliche Mobilität ist kein isoliertes Thema – sie beeinflusst Bildung, Gesundheit, Teilhabe und wirtschaftliche Chancen“, unterstreicht Prof. Dr. Christine Eisenmann von der BTU Cottbus-Senftenberg. „Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Praxis können wir diese Herausforderung meistern.“
Präsentationen
DVWG-Mitglieder haben nach dem Login exklusiven Zugriff auf die Präsentationen.
Programm 2025
Gesamtmoderation Prof. Dr. Christine Eisenmann | BTU Cottbus-Senftenberg
13:00 Eröffnung (30 Minuten)
Der Tag beginnt mit einer feierlichen Eröffnung, in der die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die Mobilität im ländlichen Raum thematisiert werden. Dies bildet die Grundlage für eine spannende und zukunftsorientierte Diskussion.
- Ministerin Petra Berg | Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz Saarland
- Prof. Dr. Christine Eisenmann | BTU Cottbus-Senftenberg
- Prof. Dr. Jan Ninnemann | DVWG e. V.
13:30 Politisches Panel (45 Minuten)
In dieser Runde kommen politische Entscheidungsträger:innen zusammen, um über die politischen Rahmenbedingungen und die notwendige Unterstützung für eine zukunftsfähige Mobilität im ländlichen Raum zu sprechen. Eine spannende Diskussion über die Rolle der Politik und die Gestaltung von Mobilitätsstrategien erwartet Sie. Moderation Prof. Dr. Jan Ninnemann | DVWG e. V.
- Ministerin Petra Berg | Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz Saarland
- Rainer Genilke I Vizepräsident des Landtages Brandenburg und Minister a. D. für Infrastruktur und Landessplanung des Landes Brandenburg
- Landrat Patrik Lauer | Landkreis Saarlouis
- Landrat Udo Recktenwald | Landkreis St. Wendel
14:45 Öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum (45 Minuten)
Im Anschluss werden verschiedene Ansätze und Lösungsansätze für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum vorgestellt. Vertreter:innen aus der Praxis, darunter Verkehrsverbünde und regionale Anbieter, diskutieren die Herausforderungen und Potenziale für eine nachhaltige Verkehrsgestaltung.
- Impuls „ÖPNV braucht Verlässlichkeit - Blick in die Werkstatt der öffentlichen Mobilität im Ländlichen Raum“ von Alexander Möller | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)
- Impuls: „Effektive Mobilitätsstrategien für den ländlichen Raum: Wie RMV und rms den ÖPNV im ländlichen Raum stärken“ von Ralf Nachbar I Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH
- Impuls: „Saarland – Modellregion für integrierte Mobilität“ von Marie Dornoff | DB Regio und Dr. Christian Ramelli | Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes
16:00 Young Speaker (60 Minuten)
In dieser Session präsentieren junge Wissenschaftler:innen ihre neuesten Forschungsergebnisse und innovativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität.
- Konzept für reisenden-zentriertes Störungsmanagement in multimodalen ÖPNV Netzen von Lukas Hösch I DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Carsharing für den ländlichen Raum von Sebastian Knöchel I Universität Freiburg
- Von entspannten Touren bis zu ambitionierten Fahrten: Eine Typologie des Ausflugsradverkehrs von Dana Stolte I Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences
- Erforschung von Schienenverkehr im ländlichen Raum mit dem Aachener Rail Shuttle von Sebastian Winkelheide I RWTH Aachen University
17:00 Wissenschaftliches Panel (60 Minuten)
Wissenschaftliche Expert:innen geben einen tiefen Einblick in verschiedene Themenbereiche wie Verkehrsplanung, nachhaltige Mobilität und Elektromobilität im ländlichen Raum. Diskutiert werden praxisnahe Lösungen und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem wichtigen Thema. Moderation Dr. Martin Kagerbauer | Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
- Dr. Antje-Mareike Dietrich | WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH
- Miriam Dross | Umweltbundesamt
- Prof. Dr. Jeanette Klemmer | Fachhochschule Münster
- Melanie Schade | Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
18:00 Ausklang & Speaker Corner (90 Minuten)
Der Tag endet mit einer offenen Gesprächsrunde, in der Sie die Möglichkeit haben, direkt mit den Referent:innen und anderen Teilnehmenden in den Dialog zu treten und Netzwerke zu erweitern. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ideen auszutauschen und neue Kooperationen zu knüpfen.
Ermöglicht durch das
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz (Saarland)

