Journal für Mobilität und Verkehr Ausgabe 15

Das Radfahren ist ein wichtiger Bestandteil der individuellen Mobilität. Die 15. Ausgabe des JMV widmet sich diesem Thema.

Das Radfahren ist ein wichtiger Bestandteil der individuellen Mobilität. Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland nutzen regelmäßig, d. h. mindestens einmal in der Woche, das Fahrrad. Knapp 30 % sind gelegentliche Nutzer:innen, die seltener als wöchentlich mit dem Rad unterwegs sind. Lediglich ein Drittel der Bevölkerung fährt so gut wie nie mit dem Rad.[1] Die Gründe für das Radfahren sind vielfältig.

Für Strecken bis zu einigen Kilometern ist es häufig die schnellste Möglichkeit, um von A nach B zu kommen. Dies gilt insbesondere in den Ballungsräumen während der Hauptverkehrszeit. Die Nutzung des Rads ist ressourcenschonend, klima- und umweltfreundlich sowie gut für Fitness und Gesundheit. Darüber hinaus eröffnet das Rad als „Zubringer“ zum öffentlichen Verkehr auch bei längeren Strecken eine hohe Flexibilität jenseits der Nutzung eines Pkw.

Die Wahrnehmung des Radfahrens hat sich in den letzten Jahren gewandelt, das Rad wird neben dem motorisierten Individualverkehr und dem öffentlichen Verkehr verstärkt als ernsthafte Mobilitätsalternative wahrgenommen. Sowohl im Freizeit- als auch im Berufsverkehr bestehen große Potentiale der Verlagerung von bislang motorisierten Fahrten auf das Rad. Mit der Frage, wie Berufspendler:innen motiviert werden können, zukünftig das Rad zu nutzen, befasst sich das Projekt PendlerRatD, über das Jana Heimel, Isabell Balzer und Benedikt Krams in ihrem Beitrag „PendlerRatD ‚Umdenken – Umsteigen – Mitradeln‘: Vorgehen und Ergebnisse eines Projekts zur Förderung des Fahrradpendleranteils“ berichten.

Eine wachsende Zahl von Radfahrenden erfordert eine nachfragegerechte Anpassung der Radinfrastruktur. Dabei besteht häufig noch ein Nachholbedarf, da der Radverkehr bei der Aufteilung des Verkehrsraums bislang meist unterrepräsentiert ist. Für die Verkehrsplanung in diesem Bereich ist es von großer Bedeutung, Informationen über die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Wege sowie die nachgefragten Relationen zu erhalten. Die Grundlage dafür bilden Verkehrsmodelle, in denen der Radverkehr in der Vergangenheit in der Regel nur vereinfacht abgebildet wurde. Eine Vertiefung der Radverkehrsmodellierung ist somit ein wichtiger Schritt für den Planungsprozess der Radinfrastruktur. Interessante Informationen dazu liefert hierzu Christian Weiß in seinem Beitrag „Integration des Radverkehrs in makroskopische Verkehrsmodelle“.

Die bereits angesprochene Schonung der Umwelt und der Ressourcen durch den Radverkehr spielt nicht nur im Personenverkehr, sondern auch in der Logistik eine Rolle. Unternehmen der KEP-Branche (Kurier-, Express- und Paketdienst) setzen verstärkt auf den Einsatz von Cargo-Pedelecs, um möglichst klimaneutrale Dienstleistungen anbieten zu können. Einen Überblick über die Entwicklungen in diesem Bereich gibt der Beitrag „Pedelecs und Cargo-Pedelecs als umweltfreundliche Mobilitätsalternative in urbaner Umgebung“ von Roman Rinberg, Markus Hartenstein, Lothar Kroll und Ilka Pfisterer.

Wir hoffen, dass die verschiedenen Beiträge aus dem Bereich Radverkehr Ihr Interesse finden und wünschen eine spannende Lektüre.


[1]     infas, DLR, IVT und infas 360 (2018): Mobilität in Deutschland (im Auftrag des BMVI)